Resect – Interaktive Installation – Phaeno Konzept

Resect ist eine interaktive Installation. Es handelt um eine Videoprojektion im öffentlichen Raum, welche die Passanten über ein spezielles Web-Interface von jedem internetfähigen Smartphone aus zu beeinflussen vermögen. Vielmehr lesen Betrachter den Namen der Webseite auf der Projektion und müssen diese im Internet öffnen, um der Installation ihr Geheimnis zu entlocken. Letztlich ermöglicht die mit einer Echtzeit-3D-Engine genierte Installation dem Betrachter die Erschaffung einer selbstgestalteten, unikaten virtuellen Skulptur, welche aus der Wand zu wachsen scheint.

Die folgende Video-Animationskizze visualisiert den Verlauf der Installation und die mögliche Umsetzung. Natürlich wäre diese Videoinstallation auch im Innenraum des Phaeno umsetzbar. Wir haben das Konzept nur an dieser prominenten Situation erprobt.

Der Titel Resect ist eine Rekombination der Buchstaben des Wortes “Secret” bzw. “Geheimnis”, in Anlehnung an das diesjährige Thema der Phaenomenale. “Resect” lässt sich wiederum übersetzen mit zerschneiden und schon bald dürfte deutlich werden, wie gut der Titel die Dynamik der Arbeit umreißt.

Ein Gemeinschaftsprojekt von Oliver Rod und Jens Isensee

Resect_1_Fassade_Phaeno

 Ortspezifität

Die Installation wurde bewusst für die Fassade des Phaeno entwickelt und nimmt ihre architektonischen Besonderheiten auf, um sie zu interpretieren und mit ihnen zu spielen. Dazu ist ein hochauflösender Beamer auf die freie, linke Flanke des Gebäudes gerichtet. Er projiziert Furchen in die Betonfassade, wie sie den Rest des Gebäudes überziehen.

Resect_2_Fassade_Phaeno

Herausforderung

Im Zuge dieser Zerschneidung bildet sich ein Muster aus Fragmenten, die sich eines nach dem anderen heraus schieben. Wer die Web-Adresse www.Resect.de in sein Smartphone eingibt gelangt auf eine Abbildung des Fassadenfragments, wo er die auf der Videoprojektion gezeigten Blöcke durch Antippen in der richtigen Abfolge wieder zurück in die Wand schieben muss damit es weitergeht.

Symbiose

Indem der Rezipient die richtige Kombination ausschließlich an der Videoprojektion vor dem Phaeno, also in der konkreten Gegenwart dieses Ortes erfahren kann, und diese widerum mit seinem Smartphone beeinflusst, schafft die Installation eine ästhetische und völlig neuartige Symbiose zwischen der alltäglichen Lebenswelt des öffentlichem Raums und dem Raum der Informationen und Webseiten, den das Internet darstellt.

Resect_3_Video_Projection

Interactive Sculpture

Sobald ein User oder Spieler die erfolgreiche Kombination geschafft hat bricht die Betonfassade ein und dahinter wird eine neue Ebene sichtbar. Ab diesem Moment funktioniert die freigelegte Wandfläche auf dem Handyscreen wie eine touchsensitive Eingabefläche. Überall wo der Betrachter sie antippt wachsen organische polygonale Strukturen. Es entsteht nach gewissen Vorgaben eine vom Betrachter mitgestaltete prozedurale Skultpur. Hier wird dieser zum Gestalter und auch darin spiegelt sich eines der großen Versprechen das mit der Netzkultur Einzug gehalten hat. Nämlich das Versprechen der Partizipation und der Teilhabe an Gestaltungsprozessen, welches hier sinnbildlich in den öffentlichen, gesellschaftlichen Raum übertragen wird.

Resect_Technische_Beschreibung

Technische Realisierung

Die Installation kann einfach über jedes mobile Endgerät, wie ein internetfähiges Handy und Tablet bedient werden. Hierfür ist keine native App notwendig, lediglich der Aufruf der Webseite (resect.de). Als Webserver dient NODE.js, welcher für den schnellen und asynchronen Zugriff optimiert ist. Der Webserver und die Spiele-Engine Unity3d kommunizieren über Websockets um eine geringe Latenz zu realisieren. Die Echtzeit 3D-Spiel-Engine macht die anspruchvollen Grafiken und Animationen erst möglich. Um das Videosignal mit dem Beamer exakt an die Wand zu bekommen, wird Resolume Arena für das Projection-Mapping des Videos verwendet. Dies ermöglicht eine genaue Platzierung des Videobildes. Für den Nutzer ist dieser komplexe Prozess nicht sichtbar.