Interactive video installation | VR, head tracking
0,6 x 0,6 x 2 m | 2015
Jens Isensee’s interactive video installation, ‘Objective’ shows the viewers an interactive three-dimensional image. The first thing to become visible is a hill with a tree-like structure on its peak. It soon becomes clear to viewers that they can move towards it and look around in the scene. The virtual surroundings become the stage for a process of form generation, which viewers put in motion by their presence, and influence through their movements. This results in the creation of three-dimensional structures which develop in relation to the position and perspective of the recipients.
The surreal scene is simulated with computer hardware and real-time 3D software and a camera sensor which tracks head movements. These head movements are transmitted as movements and changes of perspective in the virtual space. The scenario initially appears to be static, but as soon as someone is detected in front of the installation, it surprises them by swinging into action.
Next recognisable things are the silhouettes of people who have gathered at the epicentre of perception, seemingly frozen in anticipation or in contemplation of the sculptures. Stepping closer still, viewers can make out organic structures on the surface of the tree trunk, which immediately begin to change and grow under the wandering eye of the beholder. The objects begin to increase in size, colour and intensity. In this interplay of escalating forms, the scenario gains an abstract quality which has its origin in the viewers’ interaction. The work turns them into participants, and empowers them to become active co-designers. It does this by visually representing the profoundly selective nature of human perception, and thus shattering the illusion of an objective reality.
Objektiv
Interaktive Videoinstallation | VR, Head Tracking | 0,6 × 0,6 × 2 m | 2015
Die interaktive Videoinstallation „Objektiv“ von Jens Isensee erweitert den klassischen Bildbegriff, indem sie dem Betrachter ein dreidimensionales Bild eröffnet, in welchem er sich bewegen und umschauen kann. Sichtbar ist zunächst nur ein Hügel, auf dessen höchstem Punkt ein großer Baum steht. Dem Zuschauer wird bald klar, dass er auf ihn zu gehen oder ihn seitwärts umrunden kann und sich bis zu einem gewissen Grad umzusehen vermag. Der Blick wandert jedoch stets zurück und bleibt auf den Baum als Zentrum der Szene fixiert. Die virtuelle Umgebung wird zur Bühne eines Formprozesses, den der Betrachter durch seine Anwesenheit und seine Bewegungen in Gang bringt und beeinflusst. Dabei entstehen dreidimensionale Gebilde, die sich in Relation zur Haltung und Perspektive und entwickeln.
Diese surreale Szene wird von Computerhardware mit Echtzeit-3D-Software simuliert und ein Kamerasensor verfolgt die Kopfbewegungen des Betrachters. Sie werden als Bewegungen und Perspektivenwechsel in den virtuellen Raum übertragen. Das Szenario erscheint zunächst statisch, gerät aber überraschend in Bewegung sobald jemand für kurze Zeit vor der Installation stehen bleibt. Als nächstes erblickt man menschliche Silhouetten, die sich ebenso um dieses Epizentrum der Wahrnehmung eingefunden haben und in Erwartung oder Kontemplation zu Plastiken erstarrt scheinen. Sie rufen dem Betrachter seine Perspektive ins Bewusstsein, werfen ihn zurück auf eine Reflexion seiner eigenen Erwartungshaltung.
Tritt man noch näher heran, lassen sich bald organische Strukturen auf der Oberfläche des Baumstammes ausmachen, die sich unter dem wandernden Blick des Betrachters augenblicklich verändern und zu wachsen beginnen. Im Zuge dessen nehmen die Objekte an Färbung und Intensität zu. Im Spiel der ausufernden Formen gewinnt das Szenario eine abstrakte Qualität, welche in der Interaktion des Betrachters seinen Ursprung hat. Die Arbeit erhebt diesen in den Rang eines Teilhabers und emanzipiert ihn zum aktiven Mitgestalter. Das gelingt ihr gerade indem sie den zutiefst selektiven Charakter menschlicher Wahrnehmung visualisiert, und so die durch sie generierte Illusion einer objektiven Wirklichkeit aufbricht.
Links
- Impressionen von der Vernissage der Ausstellung.